Vom 27.02. bis zum 02.03.2025 stellten wir von Mitsubishis alte Diamanten zum vierten mal auf der Retro Classics Stuttgart aus. Das Motto in diesem Jahr lautete Die frühen 80er. In diesem Jahr präsentierten vier fünf Mitsubishis aus den Jahren 1980 bis 1984, einer Zeit in der Mitsubishi Motors auf starkem Expansionskurs in Deutschland war, eine Zeit, in der es jeden Mitsubishi optional mit Turbolader zu kaufen gab (Sei es als Turbobenziner oder Turbodiesel). Man hatte zu der Zeit eine breitere Palette als VW und war jährlicher Sieger in der Kundenzufriedenheit bei „mot – Testen Sie ihr Auto selbst“.




Bei dem ältesten Auto an unserem Stand handelt es sich um einen alten Bekannten, den L300 (Typ L0) Luxus Bus von 1980, den wir bereits 2020 ausgestellt hatten. Von unseren bisher 20 auf der Retro Classics Stuttgart ausgestellten Fahrzeugen ist der L300 das bisher einzige Fahrzeug, das wir mehr als einmal ausgestellt haben. Wir haben uns einen Tag vor Messebeginn entschieden dieses Auto noch mit dazu zu nehmen, da unsere Standfläche doch günstiger geschnitten war, als wir dachten. Somit hatten wir noch ungenutzte Standfläche. Vielen Dank an Autohaus Schneider, aus dessen Besitz dieser Wagen stammt, dass sie ihn uns so kurzfristig aus Heilbronn bringen konnten.








Das zweitälteste Auto auf unserem Messestand stammt aus meiner eigenen Sammlung und hört auf den Namen Galant A160 (bzw. A163) Combi. Eingeführt wurde das Modell im Herbst 1980. Es hob sich durch die vier eckigen Scheinwerfer von der zum gleichen Zeitpunkt lancierten Galant Limousine ab, der stattdessen gekippte Breitbandscheinwerfer verwendete. Den eher amerikanischen Look mit den vier eckigen Scheinwerfer verlor der Galant Combi zum Facelift im Herbst 1982. Ab dann erhielt das Modell die Frontgestaltung der Limousine. Mein Fahrzeug ist von 1981, hat erst 43.000 KM gelaufen und gehörte im Erstbesitz wohl einem Geistlichen, der den Wagen noch im Showroom gesegnet hat. Der Wagen hat die GLX-Ausstattung und den 4G63 8V Motor mit einem Vergaser verbaut. Dieser leistet hier 102 PS.

















Einen etwas sportlicheren Kontrast zu unseren sonstigen Brot- und Butterautos bot der Starion A180 (bzw. A183) von Rolf Flammer. Der nur noch 960 KG leichte Sportwagen in der „EX“-Ausstattung wurde nach Gruppe A Reglement aufgebaut und wird noch heute regelmäßig bei Rennen bewegt. Damit steht er im Gegensatz zu den meisten anderen Starions, die heute vorwiegend gepflegte Schönwetter-Fahrzeuge sind. Ebenso wie der Galant A160 und der Sapporo hat auch der Starion den 4G63 Motor in seiner frühen Version verbaut, allerdings nicht als Vergaser, sondern als Einspritzer. Zusammen mit dem Turbolader kommt der Wagen somit auf 170 PS.













Mit der 1979 eingeführten zweiten Lancer Generation führte Mitsubishi nicht nur erstmals ein eher europäisches Design ein (vorher war das Design amerikanisch geprägt), sondern etablierte auch zum ersten mal ein „Markengesicht“, dem Galant A160, Colt A150 (Facelift) und Weitere folgten.
Der ausgestellte Lancer A170 (bzw. A172) stammt von 1983, verfügt über 1,4L Hubraum und wurde uns freundlicherweise von Matthias Lang vom Mitsubishi Museum in Rettenberg (Bayern) zur Verfügung gestellt. Während früher die sportliche Version des A170, der Lancer 2000 Turbo (A176) selten war, findet man heutzutage die reguläre Version fast gar nicht mehr. Auf manchen Märkten wurde dieser Lancer aufgrund seines eckigen Designs inoffiziell auch als „Boxtype Lancer“ bezeichnet.









Das neueste Auto an unserem Stand war das Sapporo A160 (bzw. A164) Cabrio von Eddy Kehls. Der Sapporo A160 wurde, wie der Galant A160, im Herbst 1980 eingeführt und erhielt ebenso im Herbst 1982 ein Facelift. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich bereits um das geliftete Modell, erkennbar an den breiteren Scheinwerfern vorne und den Klarglas-Scheinwerfern hinten. Der Sapporo war das dritte Auto an unserem Stand mit Mitsubishis legendärem 4G63 2.0L Triebwerk, das dank eines Doppelvergasers hier 112 PS leistete.
Die Idee zum Sapporo Cabrio kam vom Essener Mitsubishi-Händler MTW (Motor Technik Winkelmann). Dieser ließ es in einer Kleinserie von etwa 100 Stück beim Karosseriebau-Betrieb Lorenz in „Wetter an der Ruhr“ umbauen und mit dem Segen von Mitsubishi Motors Deutschland deutschlandweit bei Mitsubishi-Händlern vertreiben.
Das Messeauto hat darüber hinaus ein bewegtes Leben hinter sich. Vor einigen Jahrzehnten brannte der Wagen im Motorraum und konnte dank der Feuerwehr gelöscht werden. Danach stand er über 20 Jahre, bis er zurück auf die Straße kam.
















Mitsubishis alte Diamanten (MAD) war auch 2025 in der Nippon Area mit „Kulturschock Stuttgart“ untergebracht, einem Bereich mit Ständen, die „Japanisches Autos“ zum Thema haben. Kulturschock hatte auch in diesem Jahr ihre beiden Colt CA0 als Slalom-Fahrzeuge dabei. Optisch hatte diese aber einige Veränderungen zum Vorjahr erfahren:



Auch ein 3000GT der ersten Generation war bei Kulturschock zu finden. Dabei handelt es sich um ein Familienerbstück, das Dominik, der Besitzer, von seiner Oma überlassen bekommen hat. Auf der Messe ließ sie es sich nicht nehmen am Steuer noch einmal Platz zu nehmen.





Auch in diesem Jahr möchte ich mich wieder bei einigen Personen und Firmen bedanken, ohne die unser Messeauftritt nicht möglich gewesen wäre. Darunter:
- Mitsubishi Motors Deutschland
- Mitsubishi Autohaus Gratzke GmbH, Stuttgart: Für das Sponsoring von Giveaways
- Mitsubishi Autohaus Schneider, Heilbronn: Für das spontane Organisieren des L300
- Mitsubishi Autohaus Kneist, Holzgerling: Für die Möglichkeit einen Hänger dort abzustellen
- Sebastiano von KulturSchock Stuttgart für das Organisieren der Restaurant-Termine und Hilfe vor Ort
- Rolf und Bernd für eine kleine Spende zur Unkostendeckung
- Janina: Für die Leihgabe eines Zugfahrzeugs
- Dirk: Für die Fahrt des Zugfahrzeuges
- Und allen Leuten, die ich hier leider vergessen habe



Wir werden voraussichtlich nicht erneut auf der Retro Classics Stuttgart ausstellen. Der Aufwand aus dem Ruhrgebiet nach Stuttgart Autos, Deko und Co. zu bringen ist einfach sehr hoch. Vielleicht findet man uns im kommenden Jahr auf einer anderen Messe.
// Max Strukmeier am 05.03.2025